Nahe der Natur

Mitmach-Museum für Naturschutz

Freinatur - Windkraft

Als Teil des Portales 'Freinatur' (Übersicht) des Museums für Naturschutz gibt es hier Info und Material zum Windkraft-Thema.

Windenergie in Diskussion: Emotionen und (Vor)Urteile treffen aufeinander. Was ist Fakt, was Fake? Hier gibt es Zusammenhänge samt Anregungen zum selbst denken. Zuvor Hinweise auf unsere themenverwandten Seiten:

  • Infos zu allen anderen Energien gibt es auf der Seite Natur-Energie - Querblicke und Lösungen über Windkraft hinaus.
  • Aktuelle Windkraftpläne im Naheland - Dazu Regional-Info-Service zu Entwicklungen im Naheland: Nahe Windkraft
  • Nachrichten zum Thema von uns auch frei unter Facebook:  www.facebook.com/nahenatur

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Vorab wichtig zu wissen angesichts der Heftigkeit mancher Streitereien:

Leitbild: Bildung und Toleranz - Für offene Horizonte, in jeder Hinsicht!

Windkraft im Hunsrueck (hier bei Kirchberg) prägt die Landschaft: Ein Problem auch jenseits davon, ob gerade Artvorkommen betroffen sind.

Wir sammeln Fakten und korrigieren uns, wenn sich diese ändern. Wir sind weltanschaulich, politisch und wirtschaftlich unabhängig. Nach Faktenauswertung kommen wir aber zu einer klaren Windkraftkritik; das wird mit Denkanregungen samt Kompromiss- und Lösungslinien dargelegt. Wir stehen als Museum für Bildung, Begegnung und Demokatie . Insgesamt arbeiten wir für einen "ganzheitlichen" Naturschutz, in dem Klimaschutz und naturverträgliche (!) Energiewende wichtig sind, Windkraft aber kritisch und lösungsorientiert eingeordnet wird.

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Unter diesem Leitbild gibt es hier von oben nach unten: (1) zunächst unsere eigenen Fach-Materialien und Veröffentlichungen, (2) Fach-Übersicht zusammenfassend, (3) Besondere Aspekte in Text tund Bild, (4) Links: Hinweise auf gute Materialien Andererer.


(1) Unsere eigenen Materialien zu Windenergie - hier alle frei:

Unser Info-Service besteht schon seit 2011 (Vorstudien noch früher), in einer Zeit, als es noch nicht viel sachlich-differenziert-kritisches Material gab. Heute gibt es Bürgerinitiativen, aber auch Lobbygruppen aller Richtungen, die ihre Sichtweisen präsentieren. So ist unser Service nicht mehr einzigartig, hat sich aber weiterentwickelt und betont sachliche Korrektheit und Transparenz. So bieten wir hier vor allem Orientierung, Fakten und Zusammenstellungen an , die weiterhin aktuell oder neu aktualisiert sind - hoch relevant und anregend zum eigenen Mitdenken:

Alle unsere Materialien  können frei verwendet werden, bitte aber korrekt zitieren (Zitierhinweis in jeder Datei, oder Zitierung dieser Website). Zudem gibt es unten Verlinkungen und Vernetzungen zu Materialien Anderer. Alle hiesigen Materialien sind ÜBERREGIONAL ausgerichtet. Einen REGIONALEN Service für das Naheland gibt es auf unserer Unterseite 'Nahe Windkraft'.


A - Fakten und Sichtweisen Pro und Contra Windkraft:


KeineWindenergieImWald!
Inhalte - Wissenschaftler fordern: Keine Windenergie im Wald!


B - Zusammenstellungen und besondere Aspekte:

  • Rettet unsere Landschaften (2023) - Rede von Michael Altmoos (veröffentlicht) anlässlich der Gegen-Wind-Demonstration "25 Jahre Darmstädter Mainfest zur Windkraftnutzung", 1.September 2023 - hier pdf (4 Seiten).
  • Nahe Windkraft - Von Naturzerstörung zu Naturchancen. - Artikel von Michael Altmoos zu maßlosen Windindustrie-Planungen am Beispiel Naheland (2023). 14 Seiten - pdf hier klicken.
  • Warum Windkraft? Ein Fakten-Wegweiser zum Windkraft(Un)Sinn. - 10 Seiten - pdf hier klicken.
  • Emotionaler Denkanstoß und differenziert begründeter Aufruf "Rettet unsere Landschaften!" - 21 Seiten - pdf hier klicken.
  • Logische Folge und Anregung mit Versöhnungen: Grenzen, Kompromisse, Lösungen. - 11 Seiten - pdf hier klicken.
  • Windkraft - Reflex Perplex. Typische wiederkehrende Fragen, klarstellende und für manche überraschende Antworten (10 Seiten) - pdf hier klicken. Eine Kurzvariation gibt es als Fließtext auf dieser Webseite unten.
  • Windkraft: Öko-Un-Logisch ! Kurz-Übersicht, warum Windkraft mehr schadet als nutzt - pdf hier klicken (2 Seiten Text). = Zusammenfassung (Kern-Fakten) der öffentlichen Vorträge von Michael Altmoos (Nahe der Natur-Museum).
  • 'Nahe der Natur' gegen noch mehr Windkraft - Für Euch ! - Eigener persönlich gehaltener Begleitttext des 'Nahe der Natur'-Mitmach-Museums für Naturschutz zu seiner Ausstellung  - 3 Seiten, pdf hier clicken.
  • Windkraft ist keine Ökoenergie! (Ein kürzest möglicher verständlicher Nachdenkaufruf, auch zur Versöhnung) - Leserbrief abgedruckt in der Rheinzeitung/Öffentlicher Anzeiger, Lokalteil Bad Sobernheim (Druckausgabe), 08. Juni 2018, von Michael Altmoos (1 Seite). - pdf hier cklicken.
  • Das Wichtigste auf 1 Seite: als Schaubild - "Mind Map" / anregende und strukturierte Denkseite Windkraft. - pdf hier klicken.


Titelbild zum Artikel - auch hier per Klick zum pdf des gleichnamigen Artikels.


Aus unserer Forschungswerkstatt:

  • Wissenschaftlicher Übersichts-Artikel: "Windkraft in Südwest-Deutschland - Ursachen, Probleme und Lösungen einer großräumigen Umgestaltung von Landschaften in der Energiewende" (von Michael Altmoos). - deutschsprachige Werkstatt-Version (pdf hier klicken).
  • Die entsprechende französischsprachige Publikation erschien im Juni 2015 im wissenschaftlichen Journal "Revue Geographie de l' Est":  - Direkt-Link auf den Artikel in der Zeitschrift: http://rge.revues.org/5328 - oder als pdf hier (link).

    Internationales Zitat: Altmoos, M. 2015: L’énergie éolienne en Allemagne du sud-ouest – origines, problèmes et solutions à la transformation des paysages de la transition énergétique. – Revue Geographie de l‘ Est.    (English Summary: Wind power in Southwest Germany - Causes, Problems and Solutions of a large-scale transformation of landscapes in the energy transition).


C - Dokumente der Zeitgeschichte zu Windkraft (von uns aufbereitet):

Naturschutzgeschichte zum Thema - Historisch aus den Anfängen der Windindustrie-Entwicklung und doch so aktuell anregend: Texte "Mühlen-Monster" (1995) und "Das Quaken der Werber" (1997) von HORST STERN, ein auch sprachlicher Leckerbissen und Dokument der Zeitgeschichte, mit vielen auch heute noch gültigen grundsätzlichen Schlüssen. - pdf hier klicken.


Windenergieanlagen auf der Hochfläche des Hunsrück (bei Kirchberg) - die einst weit Acker-Wald-Landschaft wird industriell überpägt.


(2) In Kürze - überregional und allgemein, zusammenfassend aus den Materialien:

Hauptlinie - Auf den Punkt gebracht: 

Windkraft hilft kaum dem dringend benötigten Klimaschutz und auch nicht wesentlich dem Kohle- und Atomausstieg. Der häufig anzutreffende Satz "Lieber Windkraft als Atom" (und ähnlich) ist daher Unsinn. Kohle oder Atomkraft können derzeit selbst bei massenweisem Ausbau von Windkraft (leider) NICHT ersetzt werden - obwohl wir das wollen und müssten!

Denn es fehlen in großem Umfang Speicher für den fluktuierenden Windstrom; die wenigen existierenden Speicher sind unzureichend. Der reale Stromgewinn durch Wind ist generell relativ gering und die erzielten CO2-Ersparnis kaum relevant bzw. dreht teils sogar ins Gegenteil - angesichts anderer wichtigerer Stellsschrauben wie auch dem Emissionshandel oder Zerstörung von Wald oder Grünland auch in ihrer enormen CO2-Speicherfunktion, wenn gerade dort Windräder gebaut würden

Es geht durch Großwindkraft letztlich viel mehr verloren als bestenfalls gewonnen würde: Schwerwiegende Verluste an Natur und Landschaft, Lebensräumen und Tieren, aber auch Gesundheitseinbußen für (sensible) Menschen sind belegt. Zunächst verlockende Geld-Werte bei Flächenverpachtungen, Prämien oder Beteiligungen sind zwar oft der eigentliche Hauptantrieb besonders für Gemeinden oder Flächenbesitzer, drehen aber oft ins Gegenteil. Landschaften  noch mehr mit Windindustrieanlagen zu verbauen ist ein dramatischer Irrweg und führt zu großen Werteverlusten (Natur, Lebensqualität/Gesundheit, Verlust an geldwerter Attraktivität der Gemeinden). Mehr Verlust als Gewinn - in jeder Hinsicht!

Einer Energiewende, die Natur und Menschen wirklich nützt, kann und muss anders geschehen - ohne noch mehr Großwindkraft. Daher jetzt Stopp dem weiteren Verbau, fallweise ist bereits Rückbau nötig. 30.000 Windräder in Deutschland (Jahr 2020) sind bereits mehr als genug. Große Freiräume sind heute schon selten. Ein weiterer Ausbau der Windkraft wäre ohne ökologischen und ökonomischen Sinn und Verstand und ist vor dem bereits geschehen großen Ausbau nicht hinnehmbar.


Irritation? - Überraschung!?

Diese zusammenfassende Erkenntnis nach Faktenlage steht dem weit verbreiteten Glauben gegenüber, Windkraft sei generell sauber, gut, grün oder "öko" und diene einer sinnvollen Regionalentwicklung, Wertschöpfung oder gehöre zur Energiewende.  Leider sitzt der falsche Glaube an eine "gute Windkraft" in vielen Köpfen fest, er wird unreflektiert medial weiter verbreitet und er wird auch von wirtschaftlichen Profiteuren geschürt.

Dabei bräuchten wir wirklich eine echte Energiewende! - Kohle, Atom oder Fracking sind sicher keine gute Lösung, Windkraft jedoch gleichfalls nicht, nicht einmal ein akzeptables "kleineres Übel", wenn man Natur als Ganzes betrachtet, aber auch Klima und Energiefragen damit notwendigerweise vernetzt sieht.  Windkraft aber verstellt buchstäblich den Horizont.

Blind im Wind?  Augen auf!  Ein Jeder, der will, kann hier tiefer und weiter blicken - für gutes Klima und naturverträglichere Energie - aber bitte mit  offenem Horizont.


Begründungen, Hintergründe und bessere Alternativen:

Wir stellen immer wieder verschiedene Sichtweisen, Argumente und Fakten zum Thema Windenergie in unseren nachfolgend gelisteten eigenen Materialien dar. Das führt zu der eingangs erwähnten Erkenntnis, dass Windkraft ein großes Problem und keine Lösung ist - mit vielen Unterpunkten und Differenzierungen.

Wir stellen aber auch mögliche Kompromisse und vernünftige Lösungen für wirklich naturverträgliche Energiegewinnung dar - möglichst ohne Atom, Kohle und Fracking. Das funktioniert in einem klugen Verbund aus anderen (regenerativen) Energien (Sonderseite), Forschung zu neuen effizienten und auch landschaftsverträglichen Speichern der Zukunft sowie notwendigerweise weiteren Themen (Stichworte z.B. Einsparung, Effizienz, Verkehrskonzepte, Wärme-Haushalt, Wachstumsgrenzen / andere Ökonomie, guter Naturschutz, ...). Bessere Lösungen sind vielleicht nicht für Alle ganz so einfach sichtbar wie große Windräder, aber es gibt sie und sie sind so nötig - und ach so kompliziert sind sie auch wieder nicht.  Man muss nur weiter denken ...

Auch geht es nicht einmal generell gegen Windenergie: Man kann ja mit den derzeit vorhandenen ca. 30.000 Windrädern in Deutschland durchaus gut arbeiten und dafür Speicher entwickeln. Dann ist ein größerer Zubau gar nicht mehr nötig - und würde letzte große freiräume unsinnig beeinträchtigen. Windräder sollten und können an bereits vorhandene Großinfrastruktur oder an Städte (Ränder) gebunden werden. Sie immer weiter in unbebaute ländliche Räume, Naturparke, Wälder oder Wiesensysteme hineinzuplanen (Beispie Naheland) ist großer Unsinn, nicht nötig und in der gesamtökologischen Betrachtung überaus schädlich.

All das in nachfolgenden eigenen Materialien, die anhand wissenschaftlicher Daten laufend überprüft und aktualisiert werden: - für alle interessierten Menschen und sehr gerne für Multiplikatoren und Entscheidungsträger.


Windkraft-Diskussionen - Reflex Perplex


Windkraft überall - Reflex Perplex

Wir sind mitten in der Windenergie-Diskussion. Dabei gibt es wiederkehrende Reflexe: Kritische Fragen, die besonders oft in unseren ökologischen Kreisen aufkommen, aber für Alle interessant sind. Darauf gibt es unsere Antworten, die zur Klarstellung dienen, aber im ersten Moment oft perplexe Reaktionen hinterlassen, so unsere Erfahrung, weil sie scheinbar dem Image und dem Zeitgeist widersprechen. Das verläuft - stark verkürzt und etwas variiert - in etwa wie folgt und zeigt auch zentrale Konfliktlinien und Verständnisbrüche in Wind-Diskussionen auf. Anregend:

Was seid Ihr denn für ein tendenziöses Museum? Anstelle von Neutralität bezieht Ihr Position gegen Windkraft?

Wir sind tatsächlich eine unabhängige und neutrale Bildungseinrichtung. Auch zu Windkraft stellen wir ein sachliches Pro und Contra zusammen (Material oben). Aber wenn eine maßlose, sachlich falsche und geradezu zerstörerische Entwicklung abläuft, darf, ja muss sogar eine Bildungseinrichtung sich auch mal positionieren und engagieren dürfen - das als ein Forum für Alle, als Anregungs- und Reibungsfläche, die wiederum der Bildung für alle Perspektiven dient. Das tun wir mit diesem Angebot und unseren verschiedenen Materialien, auch mit diesem "Dialog".

Aber was habt Ihr gegen Windkraft - die ist doch "Öko" / "sauber" / "grün"?

Nein, ist sie gerade nicht, wenn man Natur als Ganzes sieht: Geringer (oder keiner) CO2-Einsparung im kleinen Sektor der Stromerzeugung stehen riesige Zerstörungen gegenüber: Landschafts(zer)störung, Lebensraumverluste, Naturzerstörung (was wiederum dem Klimaschutz fehlt), Tiersterben, Wohlfühlverluste und Gesundheitseinschränkungen von Menschen, Werteverluste von Immobilien, Tourismus und Wirtschaft - und viel mehr.

Achtung - Hier verläuft eine typische zentrale Konfliktlinie und Verständnisbruch: Wer eher ganzheitlich offen denkt, versteht die Antwort, wer eindimensional oder gar technokratisch nur auf CO2/Klima fokussiert es, lehnt es ab, dass Landschaften, Lebensräume, Tiere & Co gleich gewichtig sind. Wir sind der Überzeugung, dass Natur nur "ganzheitlich" (systemisch) verstanden werden kann - und demnach schadet Windkraft mehr als dass sie der Energiefrage/Klima nutzt.

Lieber Windkraft als Atomkraftwerke / Kohle / Fracking! Das ist doch das kleinere Übel !?

Schon die Behauptung oder Frage ist falsch. Windkraft ist so ineffizient, dass sie elbst bei großem Ausbau die anderen Energien leider nicht ersetzen kann. Dazu kommt, dass der Wind unstet weht und echte Speicher fehlen. Alte Kraftwerke laufen also überwiegend weiter, notfalls in angrenzenden Ländern und Regionen.

Bei umfassender "Öko-Betrachtung" der Windindustrie wird deutlich, dass die Nachteile auf eigene Art so schwer wiegen, dass sie NICHT das kleinere Übel sind, auch wenn wir die schwerwiegenden Nachteile von Atom und Fossilen keinesfalls verharmlosen.

Durch Emmissionshandel, Speicherprobelmatik und relativer Ineffizienz von Windkraft wird nur wenig CO2 eingespart. Da gäbe es in anderen Sektoren (Landwirtschaft, Verkehr, Wärme) viel einfacherere, wichtigere und gewinnbringendere Maßnahmen.

Ach die Landschaft. Die ist doch nur Geschmackssache und Gewöhnung! Schaut doch wonaders hin!

Landschaft ist nicht nur Geschmackssache, sondern Landschaftsästhetik und Landschaftsökologie sind wichtige Wissenschaften. Durch erstellte und verstellte Landschaften gehen Lebensraumverbünde (Biotope, Vernetzungen, Tierpopulationen) verloren. Menschen verlieren an Landschaftsidentität; naturverbundene Menschen (wir!) können schlechter leben, auch weil durch immer gleichartigen Verbau Landschaften nivelliert werden. Landschaft ist aber zentral im Naturschutz - auf verschiedenen Ebenen und Tiefen.

Bedeutend ist auch die Maßlosigkeit. Wenige gut koordinierte Windräder sind verträglich. Allerdings haben es bereits mit einer großen Raumprägung zu tun, weil es bereits zu viele Anlagen gibt (31.000 in D!) und die Abstände viel zu klein gewählt sind. Kaum einer kann dem entkommen. Es geht nun um die Erhaltung letzter großer Freiräume.  Maßlosigkeit ist das Problem!

Aber Windkraft bringt Geld. Das brauchen die Gemeinden - und wir!

Kurzfristigen Pachteinnahmen stehen längerfristige größeren Geldwertverluste (Immobilien, Attraktivität der Gemeinde, Abwanderung ....) und viele Risiken entgegen. Mehr Verlust als Gewinn!

Achtung - Hier verläuft eine typische zentrale Konfliktlinie und Verständnisbruch: Wer nur kurzfristig an "cash" auf die Hand (z.B. via Pacht) denkt, verdrängt die mittelfristigen Werteverluste und will Windkraft. Das ist derzeit die Haupttriebkraft des maßlosen Ausbaues: Jede Gemeinde will vermeintlich profitieren. Wer jedoch in der Lage ist, weiter und jenseits von 'Gier' zu denken (was aus unserer Sicht das einzig richtige ist), der kann nur gegen noch mehr Windkraft sein.

Keine Windkraft - aber auch keine traditionellen Energien? Wie soll das gehen / Ja was dann?

Darüber reden wir am liebsten: naturverträglichere Lebensweisen, behutsame Energie-Kombinationen unter den Regenerativen an verträglichen Stellen  (nicht aber noch mehr Monokulturen, Holznutzung, Windräder, Staudämme - daür mehr Solar in auf bereits versiegelten Flächen in Verbindung mit neuen Kleinspeichern u.a.), gute Kompromisse und mehr. Fakt ist: es gibt kluge Lösungen. Wir haben dafür Nachdenk-Material über Windenergie hinaus: www.freinatur.net/Energie/

Den ganzen ausführlicheren Dialog mit weiteren "Reflexen" gibt es als pdf hier. Und Fakten-Hintergründe werden in unseren unterschiedlichen Materialien (oben) ausgeführt, sowie in ausgewählten besonderen Aspekten und Links unten.

Auf ein Wort - zur Versöhnung !

Buchenblatt aufgespießt an einem Ast

Der Streit um Windkraft verläuft oft aufgeheizt, schrill, fallweise verletzend und sogar brutal. Tragisch! Es geht schließlich um Existenzen (Verluste von Heimat und Natur, fallweise Entwertung von Haus und Hof) contra erhofftem Geldgewinn durch Windräder und einer Meinung, dass mit Windrädern etwas Gutes für Umwelt und Klima getan würde und müsste. Diese und noch mehr gewachsene Standpunkte, auch zur Ästhetik, prallen oft unversöhnlich aufeinander, quer durch alle Parteien. Ein großes Verständnisproblem.

- Aufgespiesst - wie ein Blatt getrieben vom Wind (Foto).


Wir selbst agieren zwar auch engagiert und auch mal emotional gegen Windkraft, weil nach aktueller Faktenlage (oben) der positive Nutzen von Windkraft nur minimal, die Nachteile und Zerstörungen aber entgegen mancher Vorurteile umfassend sind, wenn man weiter blickt. Aber wir hinterfragen laufend Fakten und beziehen neue Erkenntnisse ein - in und aus allen Richtungen.

So sind wir offen und möchten Offenheit aller Orten anregen. Wichtig ist uns, unterschiedliche Meinungen zu verstehen, die ja oft traditionell gewachsen sind, egal ob sie sachlich richtig oder falsch sind. Wir unterstützen Respekt vor jedem Menschen und setzen auf Dialog und Toleranz - auf dass der große Windkraftstreit sachlich, friedlich und nicht so verletzend ausgetragen wird.


Hasselnuss.Blätter in verschiedenen Herbst-Farben

Richtschnur ist die Faktenlage. Wenn sich diese verändert, ändern sich auch Standpunkte - auch unsere.  So hatten wir einst Windkraft befürwortet, bis sich das aus guten Gründen verändert hat. Wir sind mit Erfahrung dialogfähig in alle Richtungen. Unser zugehöriges Naturschutz-Museum ist ein Forum und Ort der toleranten Begegnung, des Austausches und der Bildung. Auf dem Weg zur Versöhnung - unter uns, aber auch zwischen Mensch und Natur. Für guten Naturschutz und für ein in jeder Hinsicht gutes Klima!

- Weil es zum Glück verschiedene Blätter und Farben gibt (Foto).


Echte Museen wie auch das unsere sind also neutrale Bildungsorte, zum Austausch, für Wissen und für Begegnungen. Allerdings müssen wir hier nach vielfältigem Pro und Contra dann doch höflich, aber klar und deutlich Position GEGEN (NOCH MEHR) WINDKRAFT beziehen, weil die Contra-Argumente überwiegen und die Windindustrie auch ganz konkret unsere eigene Arbeits- und Lebensgrundlage als landschaftsbezogenes Museum bedroht. Wir "kämpfen" also auch hierbei um die eigene Existenz ! - Auch das ist Museum, auch das ist ein Modellfall mit Anregungen für andere Regionen. Dennoch bleiben wir ein toleranter Ort für Wissen, Begegnungen und Dialog: Nahe der Natur.

(3) Ausgewählte wichtige Aspekte näher betrachtet - eigene Zusammenfassungen

Windkraft und Gesundheit:

Windenergieanlagen im Hunsrück - belastend!

Machen Windräder krank?

Zu diesem Thema gibt es kontroverse Diskussionen. Entwarnungen und teils Verhamlosungen stehen echten Krankheitsfällen, aber auch Angst bis hin zu Panikmache gegenüber. Aktueller wissenschaftlicher Zwischenstand in aller Kürze: Es gibt weder breit abgesicherte Studien für Unschädlichkeit noch für große Krankheiten. Es fehlt an Forschung und Erkenntnis. Daraus kann aber gefolgert werden, dass allein schon aus Vorsorgegründen ein Ausbau der Windkraft nur behutsam stattfinden oder gar ausgesetzt werden sollte - bis Gesundheitsgefahren geklärt sind.

Allerdings ist es heute schon plausibel ableitbar, dass mindestens sensible Menschen gefährdet sind; aufgetretene Krankheitsfälle deuten in diese Richtung, wobei aber viele Ursachen komplex in Betracht gezogen müßten. Sicher ist, dass (große) Windräder Menschen auf verschiedene Weise direkt beeinträchtigen: z.B. durch Lärm, Licht und (vielleicht !?) Infraschall.  Zudem wird Natur und Landschaft zerstört (Material oben) und damit wird die allgemeine Grundlage für menschliche Gesundheit negativ beeinflusst. "Heimat"-Verluste und Unwohlsein sind bereits häufig im Umfeld von Windenergie-Flächen festzustellen. Das sind Vorstufen zum möglichen krank werden.

Zum Thema gibt es im Dschungel der vielen Behauptungen und Meinungen eine hervorragende nüchterne Zusammenfassung aus medizinischer Perspektive, die wir hier empfehlen: "Positionspapiere zu Gesundheitsrisiken beim Ausbau erneuerbarer Energien" - Link - hier klicken. Quelle: Arbeitskreis 'Ärzte für Immissionsschutz' - www.aefis.de.

Die Sache mit den Tieren: Fledermäuse und Vögel

Verletzte Rauhautfledermaus in Pflege im Nahe der Natur-Museum (2001)

Breit diskutiert wird der Einfluß von Windrädern auf flugfähige Tiere, vor allem Fledermäuse und Vögel. Hier zusammengefasst - trotz noch einiger Forschungslücken - der aktuelle wissenschaftliche Kenntnisstand besonders zu negativen Einflüssen:

  • Eine hohe Zahl von Fledermäusen stibt durch Windräder. Die Größenordnung nach Stichproben und Modellierungen beträgt etwa 250.000 Tiere an 25.000 Windkraftanlagen (2015) in Deutschland. Das ist hoch relevant für den Naturhaushalt - Fledermäuse sind wichtige Schädlingsvertilger.
  • Der Anteil wandernder Arten ist hoch. Damit wird nicht nur die lokale Fauna geschädigt, sondern Europa-weite Auswirkungen sind anzunehmen. Das hat nicht nur ökologische, sondern auch moralische und juristische Folgen, wenn ein Land wie Deutschland negativen Einfluss auf den europäischen Gesamtbestand nimmt. Das gilt ähnlich auch für Großvögel (vor allem Rotmilan) sogar in weltweiter Verantwortung, wobei deren genauen Todesraten noch unsicher sind, aber auch als relevant angenommen werden.
  • Viele Fledermäuse sterben nicht direkt durch Rotorschlag, sondern erleiden aufgrund von Druckunterschieden an drehenden Rotorblättern ein "Barotrauma", also eine Schädigung der Lungen. Sie verenden oft qualvoll an anderen Orten und später in ihren Quartieren. Das erklärt auch, warum unter Windrädern wenig tote Exemplare zu finden sind - den Rest vertilgen recht schnell die am Boden lebenden Aasfresser wie Füchse; nur solche Tiere profitieren von Windrädern.
  • Rotorkollissionen sind isoliert gesehen zwar relativ seltene Ereignisse. Bei gefährdeten Arten und kleinen Populationen (z.B. Schreiadler, Seeadler) können diese jedoch entscheidende negative Gesamtwirkung haben. Und bei der schon bestehenden Summe an Windrädern werden sogar häufigere Arten wie Mäusebussard oder Rotmilan stark betroffen.

Haupt-Quellen für bisher genannte Punkte: - Fledermäuse: Wissenschaftliche Untersuchungen der Universität Hannover 2013 (Arbeitsgruppe Michael Reich) und von Christian Voigt und Anderen am Leibnitz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) im Forschungsverbund Berlin, aufbauend auf vielen Vorarbeiten. Hier der 'Link' zur Zusammenfassung des Instituts und hier zum aktuellen Original-Artikel (in Englisch). - Für Vögel PROGRESS-Studie (2016 - Interview-pdf).


  • Manche Autoren nehmen eine Attraktionswirkung von Windenergienlagen für Fledermäuse an, die sich dann als Todesfallen herausstellen: Fledermäuse orientieren sich oft an Grob-Strukturen und je nach Standort ähneln Windräder einfachen großen kahlen Baumkronen. Fledermäuse fliegen hin - und werden geschädigt. Weitere Studien müssen das weiter überprüfen, aber sicher ist schon heute, dass sich Fledermäuse nicht von Windrädern abschrecken lassen - und dafür sterben.
  • Eine Attraktions- und zugleich Fallenwirkung gilt auch für den Rotmilan. Er frisst unter anderem Aas und wird durch verendete Tiere unter Windrädern angezogen.  Dabei gerät er oft selbst in die Rotorblätter. Ablenkfütterungen weit abseits von Windparks werden als Verträglichkeits-Maßnahme für den "Totmilan" derzeit diskutiert. Ob das aber noch guter Naturschutz wäre, muss kritisch gesehen werden, zumal auch einiges an Aufwand (Betreuung) und Geld nötig ist.
  • Fledermäuse und viele Vögel folgen gemeinhin den Insekten in der Höhe, die oberhalb der Baumkronen unterwegs sind. Der Raum (weit) oberhalb der Baumkronen wird oft unterschätzt. Somit wird auch durch die neueren und sich relativ langsam drehenden Riesenwindräder ein bedeutender Schaden angenommen.
  • In der Summe ist Tod durch Windkraft in den bereits verbauten Regionen schon so häufig und relevant, dass inzwischen sogar scheinbar unempfindliche kommune Arten wie Mäusebussard und Zwergfledermaus allmählich seltener werden - mit möglichen Auswirkungen auch auf den Naturhaushalt im Agrarraum (Stichwort natürliche Schädlingsvertilgung).

Haupt-Quellen: Verschiedene wissenschaftliche Studien (siehe auch oben), laufend gesammelt im Naturschutz-Museum (Kontakt). Stand: Februar 2016.


In Gegenreden wird oft vorgebracht, dass ein negative Einfluss von Windkraft auf Populationen hinter den anderen und größeren Einflüssen auf Tiere wie z.B. Tod an Verkehrswegen, Lebensraumverlust oder (schleichende) Vergiftung durch die Landwirtschaft nachzuordnen ist. Es ist richtig, dass andere Einflüsse (zu) hoch sind und dass diese angegangen werden müssten. Windkraft ist aber ein zusätzlicher Einfluss, der sicher einer zu viel ist.

Nach Sortierung vorliegender Daten muss festgestellt werden, dass Windkraft inzwischen auch alleine ein hoch relevanter Einflussfaktor ist, der nicht einfach nachzuordnen ist. Außerdem werden durch Windkraft bestimmte Tierarten vermehrt betroffen (z.B. Mäusebussard, Rotmilan), deren Populationen durch andere Einflussgrößen noch nicht so maßgeblich getroffen wurden und für die Windkraft nun entscheidende Bedeutung erlangt.


Bilder zu Windkraft und ihre Störwirkung auf Landschaft und Vögel - von Chris Tomaszewski (Paderborn) im Rahmen einer Sonderausstellung 2015 im Nahe der Natur-Museum Staudernheim

Künstlerische Auseinandersetzung zu Windkraft in mehreren Bildern des Paderborner Künsters Chris Tomaszewski, wie sie im Rahmen einer Sonderausstellung im Nahe der Natur-Museum Staudernheim 2015 gezeigt wurden: in ausdrucksstarken Farben und Skizzen wird die (Zer)Störwirkung von riesigen Windturbinen auf Landschaft und besonders auf Vögel samt ihrer europaweiten Zugwege nachdenklich illustriert.


Differenzierungen und Abmilderungen für bestimmte Tierarten !
Obwohl der negative Einfluss auf viele Tiere und Populationen belegt und außergewöhlich ist, so gibt es auch einige Differenzierungen und Abmilderungen: Je nach Standort und Bauart von Windenergieanlagen kann es auch mal kaum Verluste geben. Manche Arten scheinen aufgrund ihrer Lebensweise außerdem weniger schlaggefährdet zu sein, so die Mopsfledermaus oder Bechsteinfledermaus, die fast nur unterhalb des Kronendaches bleiben und daher von waldüberragenden Rotoren kaum betroffen sein könnte. Allerdings sind bei waldüberragenden Anlagen dann wiederum andere Arten betroffen. Solche differenzierenden Erkenntnisse und Teilentwarnungen für bestimmte Arten stehen allerdings noch am Anfang und müssen weiter belegt werden müssen (aktuelle Forschung läuft!). Daran knüpfen Ansätze und Diskussionen für eine Verträglichkeit von Windenergie mit bestimmten Tierarrten an, wenn (nur) diese im Raum vorkommen würden.

Kompromisse und Herstellung einer Verträglichkeit für Tiere ?

Viele Autoren geben an, dass Windkraft nicht generell unverträglich für Fledermäuse und Vögel sein muss. So kommt es auf große Abstände zu bedeutenden Vorkommen und auf eine übergeordnete großräumige Koordination an. - Doch das findet in der Realität kaum statt oder Abstandsregelungen sind zu klein und zu starr. Beispiel: nur 1500 m, fallweise auch 3000 m zu einem aktuellen Rotmilanhorst gilt je nach Region als Tabuzone, aber in 3100 m wäre dann der Bau einer Großanlage möglich mit je nach Lokalität fatalen Wirkungen. So etwas ist häufig anzutreffender Unsinn; und oft sind die Abstände sogar noch kleiner.

Auch wird oft angenommen, dass durch Abschaltung der Windräder in besonders sensiblen Phasen (Dämmerung, windschwache Stunden, besondere Schwarmzeiten) oder auch durch radargestützte Abschrecksignale die Todesrate deutlich reduziert werden kann. - Doch das wird noch zu wenig durchgeführt und die tatsächliche Wirkung wird nur wenig kontrolliert. Insgesamt ist das ein offenes Forschungsfeld.

Auch die Bauart und Höhe der Windkraftanlagen sowie der genaue Standort kann vielleicht fallweise verträglich gestaltet werden, auch in Wäldern und zumindest für manche Tierarten. Viele Forscher fordern zur Verträglichkeit von Windkraft mit Tieren die Freihaltung zumindest von (naturnahen) Wäldern (z.B. Richarz: Studie der deutschen Wildtierstiftung 2014 - Link) oder besonderer natursensibler Standorte.

Dann wäre Windkraft speziell für Tiere je nach Standort verträglich gestaltbar, so eine häufig anzutreffende Annahme. Aber reicht das aus ... ?

Zum Weiterdenken - es kommt doch immer auf Landschaft an ! 

Nehmen wir einmal an, große Abstände zu Arten-Vorkommen würden eingehalten, Abschaltzeiten wären lokal wirkungsvoll und sensible Wälder blieben unverbaut oder die Bauart wäre schadminimierend angelegt. Das ist an manchen Stellen sogar geschehen. Es bleibt aber ein weithin sichtbarer Verbau von Landschaft.  Das ist dann ein genauso großes Problem - auch für Tiere - und weit mehr als eine optische Geschmacksfrage, wie manchmal von naturentfremdeten Menschen leichtfertig unterstellt wird. Dazu hier ein paar Worte mehr:

Natur nicht statisch sehen!

Natur, Arten und Populationen, die (indirekt, aber oft verkannt) ja auch unsere Lebensgrundlage bilden, haben die grundlegende Eigenschaft, dass sie natürlich dynamisch und beweglich sind: sie verändern sich fortlaufend und große Freiräume auch jenseits aktueller Besiedlungsorte werden benötigt. Auch ist es unwahrscheinlich, dass in einem Raum nur solche Arten vorkommen, die weniger schlaganfällig sind. Natur besteht aus vielen Arten, ihre Spektren ändern sich laufend - Natur heißt Bewegung!

Beispielsweise fliegen junge Rotmilane irgendwann aus ihrem aktuellen Horst aus und müssen sich neue Reviere suchen. Wo soll das aber stattfinden, wenn jenseits des engsten alten Horstumfeldes, zu dem vielleicht noch eine faire Entfernung eingehalten wurde, dann vieles großräumig verbaut ist? Außerdem können Quartiere und Horste sich natürlicherweise verlagern. Zugvögel, die je nach Wetterlage auch mal in kritischer Höhe fliegen müssen, benötigen sehr großflächige Freiräume. Die aktuellen Zugbahnen können sich wiederum natürlich verlagern. Fledermäuse fliegen zum Jagen in "Schwärmen" flexibel und weit in die freie Landschaft hinein. Greifvögel haben bekanntermaßen große Jagdreviere, Singvögel streifen natürlicherweise weit umher. Hinein in Windparks, wenn es zu viele sind, auch weit jenseits aktueller Quartiere - hinein in den Tod?

Das alles wird oft vergessen, unterschlagen oder wegen der schwer zu bestimmenden und nicht einfach in Grenzwerte zu fassenden natürlichen Dynamik als nicht planungsrelevant abgetan, um eine (Schein)Verträglichkeit zu aktuellen Vorkommensplätzen kurzfristig und (zu) einfach herzustellen. Die derzeitige Rechtslage, manche Argumente und leider auch Naturschutzverbände beziehen sich nur auf aktuelle Arten-Vorkommen und auf Abstände zu Quartieren - entsprechend auch die Gutachten, die allzuoft eine angebliche Verträglichkeit bescheinigen: Falsche Starrheit statt notwendiger Dynamik.


Landschaft und Windkraft


Mehr Freiräume und Dynamik bitte!

Eine reine Arten-Vorkommens-Betrachtung an gegenwärtigen Zuständen ist zwar nicht sinnlos, um aktuelle Risiken und Schäden vielleicht kurzfristig zu verkleinern (wobei hierbei oft Absände viel zu gering gewählt werden), greift aber viel zu kurz. Wenn sich also Art-Vorkommen auf natürliche Weise verlagern und Tiere in Bewegung sind - und das geschieht wie aufgezeigt ja fortwährend - gibt es immer wieder neue tödliche Konflikte mit Windrädern.

So ist es überhaupt nicht ausreichend, wenn nur aktuell sensible (Mikro)Standorte oder naturnahe Wälder frei von Windturbinen gehalten werden oder wenn statt im Wald dann halt im Offenland gebaut wird, zumal dabei die wichtigen räumlich-funktionalen Beziehungen und Vernetzungen zwischen Wäldern und Offenländern fatal unberückischtigt bleiben. Entscheidend für Tiere ist letztlich immer, dass es viele großflächige unverbaute Räume gibt (zusammenhängend auch mal >20/30 km ohne Windräder).

Letztlich müssen also ganze Landschaften weiträumig auch jenseits von aktuellen Tierquartieren frei von Windkraft sein oder sogar entsprechend wieder rückgebaut werden: als dynamischer Lebensraum für Tiere, aber auch hinsichtlich ihrer mehrdimensionalen Wohlfahrtswirkungen für Menschen und Naturhaushalt. Wahrlich Ökologie! Bei Windkraft in der Landschaft geht es also nicht um Geschmack, sondern um die vielfältigen Grundlagen unseres Lebens. Es geht ums Ganze: - um viele freie Landschaften für Natur und Klimaschutz mit Horizont!

Und die Lösung?

Eine betont großräumige Steuerung und Bündelung auf wenige und bereits stark vorbelastete Infrastrukturstandorte (z.B. an Autobahnen, in Großgewerbegebieten, bestehende Industrieflächen) mit Abständen zwischen Windparks von > 20/30 km ist dringend nötig und wäre eine mögliche Kompromiss-Lösung, vielleicht die einzige auch für Arten. Das scheitert aber oft am kleinräumigen Denken und lokaler Egoismen, was der Riesendimension solcher riesigen Industrie-Objekte in ländlichen Landschaften nicht angemessen ist.  Denken wir um, denken wir weiter - großräumig. Denken wir in und für ganze Landschaften!

Natürlich gilt das Prinzip von Veränderbarkeit auch für Landschaften: Jeder Raum ändert sich durch Natur und Mensch - und darf das weiter tun. Aber Landschaften mit Großwindrädern, die eine fatale Wirkungen auf Natur und Mensch haben, zu entstellen, ja zu zerstören, ist sicher nicht gemeint. Beispiel (Foto): Der wunderbare Höhenzug des Moorplacken, eine unverbaute und landschaftsprägende Charakterhöhe im Naheland sowie Fluggebiet z.B. für Großvögel, wurde durch 3-5 Großwindräder bedroht. - ein beispielhafter Wahnsinn. Dank Aufklärung (die lohnt also auch hier) konnte das abgewendet werden.

Es geht bei aller Veränderbarkeit von Landschaft um einen respektvollen und schonenden Umgang - in Versöhnung von Ökologie und Ökonomie und um behutsame sinnvolle Änderungen. Das ist keine leichte Aufgabe und eine stetige Herausforderung mit erforderlichen Kompromissen und unscharfen Toleranzen. Nach all unseren Erkenntnissen stellen Großwindräder aber zusammenfassend einen eindeutig zu brutalen Verbau von Räumen dar, der gestoppt werden muss. 

Vor diesem Hintergrund fokussieren wir in unseren eigenen inhaltlichen Arbeiten zur Windenergie vor allem auf das Landschaftsthema: Wegen vieler Tiere, aber gerade auch jenseits von Tieren wegen seriöser Landschaftökologie und zugunsten notwendiger zusammenhängend unverbauter Groß-Lebensräume und Lebensraumvernetzung (Biotopverbund). Dazu kommt die Ästhetik, die zum Wohlbefinden und Gesundheit auch vieler Menschen beiträgt und mit den skizzierten Fakten durchaus auch als "Indikator" für ausreichend unverbaute Lebensräume diskutiert werden kann. All das ist insgesamt keine Subjektivität oder gar plumpe Geschmacsksfrage, sondern nachvollziehbare Anforderung.

- Ein wichtiges Material ist daher unser Denkaufruf "Rettet unsere LANDSCHAFTEN" (im Material oben / Link auch hier).

Kurzum: Es kommt letztlich immer auf die - unverbaute! - Landschaft an!


(4) Material Anderer - Weitere Hinweise - 'Links' und Vernetzung

Grundsatzpapier Windkraftnutzung in Deutschland (Februar 2019) des Vereins "Gegenwind/Windkraft mit Vernunft Greven e.V.", Autor Werner Mathys: Behandelt werden darin in brillianter und verständlicher Weise zugleich zwei Fragen: 1.) Ist der (menschengemachte) Klimawandel primärer Treiber des Biodiversitäts-Verlustes?  Antwort: Nein, andere Wirkfaktoren sind viel mächtiger, vor allem die Lebensraumzerstörung, teils auch durch falsch eingesetzte regenerative Energien. 2.) Trägt Windkraft signifikant zum Klimaschutz bei? - Antwort: Nein, kaum messbar und viel zu wenig für den ganzen eigenen Schaden, den sie anrichtet. - Die differenzierten Faktendarlegungen decken sich mit den unseren und sind hoch anregend ausgeführt: zum Mit- und Weiterdenken. Wir selbst fügen hier noch hinzu, um Missverständnisse zu vermeiden: Natürlich wird der teils menschengemachte Klimawandel nicht geleugnet, er muss ursächlich angegangen werden, zum Beispiel durch einen Klimaschutz als Teil eines umfassenden Naturschutzes und nur durch solche regenerative Energien, die betont behutsam Natur- und Landschaftsschonend eingesetzt und kombiniert werden; noch mehr Windkraft gehört dazu sicher nicht.  - Link zum pdf hier.

Logo und Link zum Energie-Bündnis mit Materialien.

Laufend aktuelle Hinweise zur Entwicklung der Windkraft besonders in Südwest-Deutschland, Rheinland-Pfalz & Saarland gibt es unter www.energie-mensch-natur.de - das ist die Internet-Präsenz des politisch unabhängigen Bündnisses 'Energiewende für Mensch und Natur' e.V..

Die "Bundesinitiative Vernunftkraft" kritisiert nachvollziehbar und mit vielen Details das, was gegenwärtig als "Energiewende" bezeichnet wird, aber keine ist. Dort sind wir kein Mitglied. "Vernunftkraft" stellt jedoch wichtige Materialien und kritische Fakten zur Windenergie bereit, die sachlich anregend sind. Link: www.vernunftkraft.de. - Besodners empfehlen wir das "Kompendium"(2022) als gut verständliches Nachschlagewerk für eine vernünftige Energiewende samt windkraftkritischer Fakten. Kostenfrei online hier oder als Broschüre kostenfrei im Museum Staudernheim zu seinen Öffnungszeiten.

Fakten versus Gehirnwäsche:  So heißt eine sachliche Broschüre von Achim Göbel (www.windwahn.com), die wir sehr empfehlen: Link hier.

Wir sind nicht allein: Hier Landkarte der Bürgerinitiativen oder Infostellen (wie wir hier) in Deutschland, damit sich ein Jeder vernetzen oder in seiner Nähe informieren kann. Nachdenkende Menschen gibt es überall - zum Glück. - Link: Karte Bürgerinitiativen Deutschland (von Windwahn.de).

Gut getroffen - Tief betroffen:

"Liebes Meisenheim" von Cornelia Hahn (August 2014, immer noch aktuell). Ein Brief aus der Sicht einer Besucherin des Nordpfälzer Berglandes / Nahelandes, die den Windkraftverbau treffend beschreibt: Nachdenklich, pointiert und bewegend! Meisenheim ist inzwischen fast überall. - Von der Autorin freigegeben für Zwecke des Aufrüttelns - pdf hier klicken.

'Natur - Mensch - Freiheit', ein unabhängiger Autorenbeitrag:

Wissenschaftlicher Essay von Rudolf Ahrens-Botzong in unserem Portal 'Ästhetik' zur Dimension auch von Landschaft. Direkt zum pdf hier.


Windkraft - Mehr Zerstörung als Nutzen! - Engagement und Info-Service 'Nahe der Natur'-Mujseum Staudernheim, Symbol-Schreckens-Collage zum Moorplacken bei Odernheim, Blick vom Museumsgelände.


Über uns

Portal 'Freinatur' im 'Nahe der Natur'-Museumsbetrieb: Warum (nicht) Windkraft?

Wir beobachten und analysieren laufend regional / überregional / weltweit die hoch dynamischen Diskussionen zum Thema Windenergie einschließlich neuer Erkenntnisse und wählen aus der Vielzahl (guter) Materialien Anderer sorgsam aus ... laufend Aktualisierungen dieser Seite. Unabhängig !!! - Schaut immer mal wieder rein - in Freinatur. Außerdem stehen wir als Ansprechpartner oder auch für Vorträge und Diskussionsrunden auf Anfrage zur Verfügung (Kontakt: -Impressum). Und auch über unsere Facebook-Seite berichten wir immer wieder unter Anderem auch zu diesem Thema Windkraft und aktuellen Entwicklung, weil es uns und unsere Natur zentral betrifft - überall.

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